Woran wir glauben - und was wirklich ist

Wie oft kommt es nicht vor, dass sich in unseren Köpfen ein Drama abspielt, das mit dem gegenwärtigen Moment, der Realität an sich so gar nichts zu tun hat?
 
Wir denken über Dinge nach, die uns passieren könnten, die dann in dieser Form jedoch niemals stattfinden. Wir haben Angst vor einer Situation, die niemals eintritt. Wir legen uns Worte im Kopf zurecht, um auf eine bestimmte Frage einer bestimmten Person bestmöglich vorbereitet zu sein – die niemals gestellt wird. Wir spielen Tagesabläufe durch, strukturiert bis ins kleinste Detail, die sich niemals realisieren lassen. Wir reflektieren Erlebnisse immer und immer wieder und kritisieren unser vermeintlich falsches Verhalten aufs Schärfste, obwohl es niemals hätte anders kommen können. Wir machen uns Sorgen über Menschen, die unsere Hilfe gar nicht brauchen. Wir hätten ein Verhalten einer uns nahe stehenden Person gerne anders gehabt oder anders erwartet und ärgern uns nun, dass sie nicht reagiert oder gehandelt hat, wie von uns vorgestellt. Oder wir ärgern uns im Nachhinein darüber, etwas gesagt oder nicht gesagt zu haben, etwas getan oder nicht getan zu haben, obwohl es in dem Moment nicht anders möglich gewesen wäre. Wir denken darüber nach, was die anderen über uns denken könnten, und die verschwenden noch nicht einmal einen Gedanken an uns. Wir zerklauben Erinnerungen, analysieren die Vergangenheit, organisieren die Zukunft, planen „unser Leben“ – und übersehen dabei, dass diese kleine Welt, die wir da unter Kontrolle zu halten versuchen, nur in unseren Köpfen stattfindet, also rein fiktiv ist. Unsere Gedankenwelt liegt sozusagen über dem, was wirklich IST. Und sie berührt DAS noch nicht einmal ansatzweise, was sich als Leben unentwegt selbst entfaltet – inklusive unserer „Person“.
 
Wir leben am Moment vorbei und lieben das Drama im Kopf. Wir durchschauen nicht, dass es Hirngespinste sind, die unser Verstand uns da ständig präsentiert. Denn was auch immer sich darin abspielt, es überlagert den aktuellen Moment, der meist weder dramatisch noch angsteinflößend, weder außer Kontrolle noch chaotisch, weder negativ noch fehlerhaft ist.
 
Doch was wären wir ohne das Drama in unseren Köpfen? Wer wären wir ohne das, woran wir glauben? Was würde passieren, wenn wir den Augenblick wieder SEHEN, anstatt ihn zu über-denken? Was wäre, wenn alles, woran wir bisher herumzudoktern versuchten, nur ein Schauspiel auf einer Bühne ist, die sich von selbst bespielt? Wenn wir keine Kontrolle hätten über das, was passiert, und unser Kopf uns nur etwas vormacht? Wenn wir eigentlich machtlos wären und es gar keine Macht brauchen würde? All das Abkämpfen, „unser Leben“ zu lenken, zu nichts führen würde? Wenn wir also an ein Drama glaubten, das in Wahrheit nicht existiert?
 
Durchschauen wir das, was da-r-über liegt, und seien wir wieder das, was tatsächlich IST! Und wenn es dann dennoch einmal dramatisch wird, ist auch das in diesem Augenblick völlig ok. Denn dann ist es der Augenblick selbst und nichts, was ihm „künstlich“ in unseren Köpfen hinzugefügt wurde.
 
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