Da-r-über nach-denkend

Wir sind ununterbrochen damit beschäftigt, über das, was passiert, nachzudenken. „Darüber nachdenken“ heißt jedoch - wie man im Wort da-r-über gut erkennen kann -, dass es auch darunter noch etwas geben muss, was durch dieses Nachdenken verdeckt wird. 

Wir legen unser fiktives Kopf-Geschehen, das nur in die Zukunft oder Vergangenheit führt, auf den gegenwärtigen Moment, auf das, was in Wahrheit gerade passiert - und nehmen dadurch am jetzigen Augenblick gar nicht mehr teil, sondern stolpern in unserer kleinen Gedankenwelt herum. 

Unser konditionierter Verstand ist es, der es wunderbar versteht, aus dem, was als gegenwärtiger Moment erscheint, immer ein Problem zu machen oder es uns zumindest so verkaufen will. Es ist ihm zu langweilig, zu simpel, zu unsicher, zu riskant, zu angsteinflößend, zu langsam, zu wenig perfekt, einfach nie gut genug. 

Wir leben also in einem Dauer-Konflikt mit dem Leben. Würde dieses „Darüber-Nachdenken“ einfach einmal ausbleiben, würden wir merken, dass mit dem, was passiert, eigentlich gar nichts falsch ist, dass niemand damit ein Problem hat, wenn der Kopf nicht ständig seine Interpretation dazu abgibt und damit das wahre Geschehen verdeckt. Denn wenn unser Denken einsetzt, ist besagter Moment ja schon passiert und damit längst wieder vorbei, wir sind also schon im nächsten, der nun in seiner Fülle nicht wahrgenommen werden kann, weil sich das Ich-Bewusstsein noch mit dem vergangenen herumschlägt. 

Was passiert, passiert jedoch sowieso, ohne unser Zutun und ganz von allein. Weshalb also im „Darüber“ hängen bleiben, wenn das „Darunter“ doch das ist, was gesehen werden will? Und es niemanden gibt, der dieses schon passierte Geschehen im Nachhinein durch Nach-denken noch verändern könnte. 

Das Leben hat mit sich selbst kein Problem. Es ist, was es ist. Und dann auch schon wieder vorbei. Nichts zu halten. Nichts zu verstehen. Nichts zu verändern. So simpel. 

#esistwasesist #wherestheproblem